Wichtig: Dieses Dokument ist eine Übersetzung aus dem Englischen und unter Umständen nicht auf dem aktuellsten Stand.
Sinatra ist eine DSL, die das schnelle Erstellen von Webanwendungen in Ruby mit minimalen Aufwand ermöglicht:
# myapp.rb require 'sinatra' get '/' do 'Hallo Welt!' end
Einfach via rubygems installieren und starten:
gem install sinatra ruby -rubygems myapp.rb
Die Seite kann nun unter localhost:4567 betrachtet werden.
In Sinatra wird eine Route durch eine HTTP-Methode und ein URL-Muster definiert. Jeder dieser Routen wird ein Ruby-Block zugeordnet.
get '/' do .. zeige etwas .. end post '/' do .. erstelle etwas .. end put '/' do .. update etwas .. end delete '/' do .. entferne etwas .. end
Die Routen werden in der Reihenfolge durchlaufen, in der sie definiert wurden. Das erste Routemuster, das mit dem Request übereinstimmt, wird ausgeführt.
Die Muster der Routen können benannte Parameter beinhalten, die über den params
-Hash zugänglich gemacht werden:
get '/hallo/:name' do # passt auf "GET /hallo/foo" und "GET /hallo/bar" # params[:name] ist 'foo' oder 'bar' "Hallo #{params[:name]}!" end
Man kann auf diese auch mit Blockparametern zugreifen:
get '/hallo/:name' do |n| "Hallo #{n}!" end
Routenmuster können auch mit Splat- oder Wildcardparametern über das params[:splat]
Array angesprochen werden.
get '/sag/*/zu/*' do # passt auf /sag/hallo/zu/welt params[:splat] # => ["hallo", "welt"] end get '/download/*.*' do # passt auf /download/pfad/zu/datei.xml params[:splat] # => ["pfad/zu/datei", "xml"] end
Routen mit regulären Ausdrücken sind auch möglich:
get %r{/hallo/([\w]+)} do "Hallo, #{params[:captures].first}!" end
Und auch hier kann man Blockparameter nutzen:
get %r{/hallo/([\w]+)} do |c| "Hallo, #{c}!" end
An Routen können eine Vielzahl von Bedingungen angehängt werden, die erfüllt sein müssen, damit der Block ausgeführt wird. Möglich wäre etwa eine Einschränkung des User Agents:
get '/foo', :agent => /Songbird (\d\.\d)[\d\/]*?/ do "Du verwendest Songbird Version #{params[:agent][0]}" end get '/foo' do # passt auf andere Browser end
Andere mitgelieferte Bedingungen sind host_name
und provides
:
get '/', :host_name => /^admin\./ do "Adminbereich, Zugriff verweigert!" end get '/', :provides => 'html' do haml :index end get '/', :provides => ['rss', 'atom', 'xml'] do builder :feed end
Man kann auch relativ einfach eigene Bedingungen hinzufügen:
set(:probability) { |value| condition { rand <= value } } get '/auto_gewinnen', :probability => 0.1 do "Du hast gewonnen!" end get '/auto_gewinnen' do "Tut mir leid, verloren." end
Durch den Rückgabewert eines Routenblocks wird mindestens der Response Body festgelegt, der an den HTTP Client, bzw die nächste Rack Middleware weitergegeben wird. Im Normalfall handelt es sich hierbei, wie in den vorangehenden Beispielen zu sehen war, um einen String. Es werden allerdings auch andere Werte akzeptiert.
Man kann jedes Objekt zurückgeben, bei dem es sich entweder um einenen validen Rack-Rückgabewert, einen validen Rack-Body oder einen HTTP Status Code handelt:
-
Ein Array mit drei Elementen:
[Status (Fixnum), Headers (Hash), Response Body (hört auf #each)]
-
Ein Array mit zwei Elementen:
[Status (Fixnum), Response Body (hört auf #each)]
-
Ein Objekt, das auf
#each
hört und den an diese Methode übergebenen Block nur mit Strings als Übergabewerte aufruft. -
Ein Fixnum, das den Status Code festlegt.
Damit lässt sich relativ einfach Streaming implementieren:
class Stream def each 100.times { |i| yield "#{i}\n" } end end get('/') { Stream.new }
Statische Dateien werden aus dem ./public
Ordner ausgeliefert. Es ist möglich einen anderen Ort zu definieren, indem man die :public
Option setzt:
set :public, File.dirname(__FILE__) + '/static'
Zu beachten ist, dass der Ordnername public nicht Teil der URL ist. Die Datei ./public/css/style.css
ist unter http://example.com/css/style.css
zu finden.
Standardmäßig wird davon ausgegangen, dass sich Templates im ./views
Ordner befinden. Man kann jedoch einen anderen Ordner festlegen:
set :views, File.dirname(__FILE__) + '/templates'
Eine wichtige Sache, die man sich hierbei merken sollte, ist das man immer mit Symbols auf Templates verweisen sollte, auch wenn sich ein Template in einem Unterordner befindet (in diesen Fall :'subdir/template'
). Renderingmethoden rendern jeden String direkt.
Das haml gem wird benötigt, um Haml-Templates rendern zu können:
## haml muss eingebunden werden require 'haml' get '/' do haml :index end
Dieser Code rendert ./views/index.haml
.
Hamls Optionen können global durch die Sinatrakonfiguration gesetzt werden, siehe Optionen und Konfiguration, und individuell überschrieben werden.
set :haml, :format => :html5 # Standard Haml-Format ist :xhtml get '/' do haml :index, :format => :html4 # überschrieben end
## erb muss eingebunden werden require 'erb' get '/' do erb :index end
Dieser Code rendert ./views/index.erb
.
Das erubis gem wird benötigt, um Erubis-Templates rendern zu können:
## erbubis muss eingebunden werden require 'erubis' get '/' do erubis :index end
Dieser Code rendert ./views/index.erubis
.
Das buidler gem wird benötigt, um Builder-Templates rendern zu können:
## builder muss eingebunden werden require 'builder' get '/' do builder :index end
Dieser Code rendert ./views/index.builder
.
Das nokogiri gem wird benötigt, um Nokogiri-Templates rendern zu können:
## nokogiri muss eingebunden werden require 'nokogiri' get '/' do nokogiri :index end
Dieser Code rendert ./views/index.nokogiri
.
Das haml gem wird benötigt, um SASS-Templates rendern zu können:
## sass muss eingebunden werden require 'sass' get '/stylesheet.css' do sass :stylesheet end
Dieser Code rendert ./views/stylesheet.sass
.
Sass Optionen können global durch die Sinatra-Konfiguration gesetzt werden, siehe Optionen und Konfiguration, und individuell überschrieben werden.
set :sass, :style => :compact # Standard Sass-Style ist :nested get '/stylesheet.css' do sass :stylesheet, :style => :expanded # überschrieben end
Das haml gem wird benötigt, um SCSS-Templates rendern zu können:
## sass muss eingebunden werden require 'sass' get '/stylesheet.css' do scss :stylesheet end
Dieser Code rendert ./views/stylesheet.scss
.
Scss Optionen können global durch die Sinatra-Konfiguration gesetzt werden, siehe Optionen und Konfiguration, und individuell überschrieben werden.
set :scss, :style => :compact # Standard Scss-Style ist :nested get '/stylesheet.css' do scss :stylesheet, :style => :expanded # überschrieben end
Das less gem wird benötigt, um Less-Templates rendern zu können:
## less muss eingebunden werden require 'less' get '/stylesheet.css' do less :stylesheet end
Dieser Code rendert ./views/stylesheet.less
.
Das liquid gem wird benötigt, um Liquid-Templates rendern zu können:
## liquid muss eingebunden werden require 'liquid' get '/' do liquid :index end
Dieser Code rendert ./views/index.liquid
.
Da man aus Liquid-Templates heraus keine Methoden (abgesehen von yield
) aufrufen kann, will man nahezu in allen Fällen locals
übergeben:
liquid :index, :locals => { :key => 'value' }
Das rdiscount gem wird benötigt, um Markdown-Templates rendern zu können:
## rdiscount muss eingebunden werden require "rdiscount" get '/' do markdown :index end
Dieser Code rendert ./views/index.markdown
(md
und mkd
sind ebenfalls zulässige Dateiendungen).
Da es weder möglich ist Methoden aufzurufen, noch locals
zu übergeben, ist es am sinnvollsten Markdown in Kombination mit einer anderen Template-Engine zu nutzen:
erb :overview, :locals => { :text => markdown(:introduction) }
Es ist auch möglich die markdown
Methode aus anderen Templates heraus aufzurufen:
%h1 Hallo von Haml! %p= markdown(:greetings)
Das RedCloth gem wird benötigt, um Textile-Templates rendern zu können:
## redcloth muss eingebunden werden require "redcloth" get '/' do textile :index end
Dieser Code rendert ./views/index.textile
.
Da es weder möglich ist Methoden aufzurufen, noch locals
zu übergeben, ist es am sinnvollsten Textile in Kombination mit einer anderen Template-Engine zu nutzen:
erb :overview, :locals => { :text => textile(:introduction) }
Es ist auch möglich die textile
Methode aus anderen Templates heraus aufzurufen:
%h1 Hallo von Haml! %p= textile(:greetings)
Das rdoc gem wird benötigt, um RDoc-Templates rendern zu können:
## RDoc muss eingebunden werden require "rdoc" get '/' do rdoc :index end
Dieser Code rendert ./views/index.rdoc
.
Da es weder möglich ist Methoden aufzurufen, noch locals
zu übergeben, ist es am sinnvollsten RDoc in Kombination mit einer anderen Template-Engine zu nutzen:
erb :overview, :locals => { :text => rdoc(:introduction) }
Es ist auch möglich die rdoc
Methode aus anderen Templates heraus aufzurufen:
%h1 Hallo von Haml! %p= rdoc(:greetings)
Das radius gem wird benötigt, um Radius-Templates rendern zu können:
## radius muss eingebunden werden require 'radius' get '/' do radius :index end
Dieser Code rendert ./views/index.radius
.
Da man aus Radius-Templates heraus keine Methoden (abgesehen von yield
) aufrufen kann, will man nahezu in allen Fällen locals
übergeben:
radius :index, :locals => { :key => 'value' }
Das markaby gem wird benötigt, um Markaby-Templates rendern zu können:
## markaby muss eingebunden werden require 'markaby' get '/' do markaby :index end
Dieser Code rendert ./views/index.mab
.
Das slim gem wird benötigt, um Slim-Templates rendern zu können:
## slim muss eingebunden werden require 'slim' get '/' do slim :index end
Dieser Code rendert ./views/index.slim
.
Das coffee-script gem und das ‘coffee`-Programm werden benötigt, um CoffeScript-Templates rendern zu können:
## coffee-script muss eingebunden werden require 'coffee-script' get '/application.js' do coffee :application end
Dieser Code rendert ./views/application.coffee
.
get '/' do haml '%div.title Hallo Welt' end
Rendert den Inline-Template-String.
Templates werden im selben Kontext ausgeführt wie Routen. Instanzvariablen in Routen sind auch direkt im Template verfügbar:
get '/:id' do @foo = Foo.find(params[:id]) haml '%h1= @foo.name' end
Oder durch einen expliziten Hash von lokalen Variablen:
get '/:id' do foo = Foo.find(params[:id]) haml '%h1= foo.name', :locals => { :foo => foo } end
Dies wird typischerweise bei Verwendung von Subtemplates (partials) in anderen Templates eingesetzt.
Templates können auch am Ende der Datei definiert werden:
require 'sinatra' get '/' do haml :index end __END__
Anmerkung: Inline-Templates die in der Datei definiert sind, die require 'sinatra'
aufruft, werden automatisch geladen. Um andere Inline-Templates in anderen Dateien aufzurufen, muss enable :inline_templates
explizit verwendet werden.
Templates können auch mit der Top-Level template
-Methode definiert werden:
template :layout do "%html\n =yield\n" end template :index do '%div.title Hallo Welt!' end get '/' do haml :index end
Wenn ein Template mit dem Namen “layout” existiert, wird es bei jedem Aufruf verwendet. Durch :layout => false
kann das Ausführen verhindert werden.
get '/' do haml :index, :layout => !request.xhr? end
Durch die Top-Level helpers
-Methode, werden sogenannte Helfer-Methoden definiert, die in Routen und Templates verwendet werden können:
helpers do def bar(name) "#{name}bar" end end get '/:name' do bar(params[:name]) end
Before-Filter werden immer vor jedem Request in dem selben Kontext wie danach die Routen ausgeführt. So kann man etwa Request und Antwort ändern. Gesetzte Instanzvariablen in Filtern können in Routen und Templates verwendet werden:
before do @note = 'Hi!' request.path_info = '/foo/bar/baz' end get '/foo/*' do @note #=> 'Hi!' params[:splat] #=> 'bar/baz' end
After-Filter werden nach jedem Request im selben Kontext ausgeführt, und können ebenfalls Request und Antwort ändern. In Before-Filtern gesetzte Instanzvariablen können in After-Filterm verwendet werden:
after do puts response.status end
Filter können optional auch mit einem Pattern ausgestattet werden, welche auf den Request-Pfad passen müssen, damit der Filter ausgeführt wird:
before '/protected/*' do authenticate! end after '/create/:slug' do |slug| session[:last_slug] = slug end
Ähnlich wie Routen können Filter auch mit weiteren Bedingungen eingeschränkt werden:
before :agent => /Songbird/ do # ... end after '/blog/*', :host_name => 'example.com' do # ... end
Zum sofortigen stoppen eines Request in einem Filter oder einer Route:
halt
Der Status kann beim stoppen auch angegeben werden:
halt 410
Oder auch den Response-Body:
halt 'Hier steht der Body'
Oder beides:
halt 401, 'verschwinde!'
Sogar mit Headers:
halt 402, {'Content-Type' => 'text/plain'}, 'Rache'
Eine Route kann mittels pass
zu der nächsten passenden Route springen:
get '/raten/:wer' do pass unless params[:wer] == 'Frank' 'Du hast mich!' end get '/raten/*' do 'Du hast mich verfehlt!' end
Der Block wird sofort verlassen und es wird nach der nächsten treffenden Route gesucht. Ein 404 Fehler wird zurückgegeben, wenn kein treffendes Routen-Muster gefunden wird.
Auf das ‘request`-Objeket der eigehenden Anfrage kann man vom Anfragescope aus zugreifen:
# App läuft unter http://example.com/example get '/foo' do request.body # Request Body des Clients (siehe unten) request.scheme # "http" request.script_name # "/example" request.path_info # "/foo" request.port # 80 request.request_method # "GET" request.query_string # "" request.content_length # Länge von request.body request.media_type # Media-Type von request.body request.host # "example.com" request.get? # true (ähnliche Methoden für andere Verben) request.form_data? # false request["SOME_HEADER"] # Wert des SOME_HEADER-headers request.referer # der Referrer des Clients oder '/' request.user_agent # User Agent (genutzt von :agent-Bedingung) request.cookies # Hash der Cookies request.xhr? # Ist dies eine Ajax-Anfrage? request.url # "http://example.com/example/foo" request.path # "/example/foo" request.ip # Client IP-Addresse request.secure? # false requuest.env # env-Hash den Rack durchreicht end
Manche Optionen, wie etwa script_name
oder path_info
sind auch schreibbar:
before { request.path_info = "/" } get "/" do "Alle Anfragen kommen hier an!" end
Der request.body
ist einn IO- oder StringIO-Objekt:
post "/api" do request.body.rewind # falls schon jemand davon gelesen hat daten = JSON.parse request.body.read "Hallo #{daten['name']}!" end
Wird einmal beim Starten in jedweder Umgebung ausgeführt:
configure do ... end
Läuft nur, wenn die Umgebung (RACK_ENV Umgebungsvariable) auf :production
gesetzt ist:
configure :production do ... end
Läuft nur, wenn die Umgebung auf :production
oder auf :test
gesetzt ist:
configure :production, :test do ... end
Error Handler laufen im selben Kontext wie Routen und Filter, was bedeutet, dass alle Goodies wie haml
, erb
, halt
, etc. verwendet werden können.
Wenn eine Sinatra::NotFound
Exception geworfen wird oder der Statuscode 404 ist, wird der not_found
Handler ausgeführt:
not_found do 'Seite kann nirgendwo gefunden werden.' end
Der error
Handler wird immer ausgeführt, wenn eine Exception in einem Routenblock oder in einen Filter geworfen wurde. Die Exception kann über die sinatra.error
Rack-Variable angesprochen werden:
error do 'Entschuldige es gab einen hässlichen Fehler - ' + env['sinatra.error'].name end
Benutzerdefinierte Fehler:
error MeinFehler do 'Was passiert ist...' + request.env['sinatra.error'].message end
Dann, wenn das passiert:
get '/' do raise MeinFehler, 'etwas schlechtes' end
Bekommt man dieses:
Was passiert ist... etwas schlechtes
Alternativ kann ein Error Handler auch für Statuscode definiert werden:
error 403 do 'Zugriff verboten' end get '/geheim' do 403 end
Oder ein Statuscode-Bereich:
error 400..510 do 'Boom' end
Sinatra setzt verschiedene not_found
und error
Handler in der Development Umgebung.
Wenn send_file
oder statische Dateien verwendet werden, kann es vorkommen, dass Sinatra den Mime-Typ nicht kennt. Registriert wird dieser mit mime_type
per Dateiendung:
mime_type :foo, 'text/foo'
Es kann aber auch der content_type
Helfer verwendet werden:
content_type :foo
Sinatra baut auf Rack, einem minimalen Standardinterface für Ruby Webframeworks. Eines der interessantesten Features für Entwickler ist der Support von Middleware, die zwischen den Server und die Anwendung geschaltet wird und so HTTP Request und/oder Antwort überwachen und/oder manipulieren kann.
Sinatra macht das erstellen von Middleware-Verkettungen mit der Top-Level Methode use
zu einem Kinderspiel:
require 'sinatra' require 'meine_middleware' use Rack::Lint use MeineMiddleware get '/hallo' do 'Hallo Welt' end
Die Semantik von use
entspricht der gleichnamigen Methode der Rack::Builder DSL (meist verwendet in Rackup-Dateien). Ein Beispiel dafür ist, dass die use
-Methode mehrere/verschiedene Argumente und auch Blöcke entgegen nimmt:
use Rack::Auth::Basic do |username, password| username == 'admin' && password == 'geheim' end
Rack bietet eine Vielzahl von standard Middleware für Logging, Debugging, URL-Routing, Authentifizierung und Session-Verarbeitung. Sinatra verwendet viele von diesen Komponenten automatisch, abhängig von der Konfiguration. So muss man häufig use
nicht explizit verwenden.
Sinatra Tests können mit jedem auf Rack aufbauendem Test Framework geschrieben werden. Rack::Test wird empfohlen:
require 'my_sinatra_app' require 'test/unit' require 'rack/test' class MyAppTest < Test::Unit::TestCase include Rack::Test::Methods def app Sinatra::Application end def test_my_default get '/' assert_equal 'Hallo Welt!', last_response.body end def test_with_params get '/meet', :name => 'Frank' assert_equal 'Hallo Frank!', last_response.body end def test_with_rack_env get '/', {}, 'HTTP_USER_AGENT' => 'Songbird' assert_equal "Du verwendest Songbird!", last_response.body end end
Anmerkung: Das eingebaute Sinatra::Test Modul und die Sinatra::TestHarness Klasse werden seit Version 0.9.2 nicht mehr unterstützt.
Das Definitieren einer Top-Level Anwendung funktioniert gut für Microanwendungen, hat aber Nachteile, wenn man wiederverwendbare Komponenten wie Middleware, Rails Metal, einfache Bibliotheken mit Server Komponenten oder auch Sinatra Erweiterungen bauen will. Die Top-Level DSL belastet den Objekt-Namespace und setzt einen Microanwendungsstil voraus (eine einzelne Anwendungsdatei, ./public und ./views Ordner, Logging, Exception-Detail-Seite, usw.). Genau hier kommt Sinatra::Base ins Spiel:
require 'sinatra/base' class MyApp < Sinatra::Base set :sessions, true set :foo, 'bar' get '/' do 'Hallo Welt!' end end
Die MyApp-Klasse ist eine unabhängige Rack-Komponente, die als Middleware, Endpunkt oder via Rails Metal verwendet werden kann. Verwendet wird sie durch use
oder run
von einer Rackup config.ru
Datei oder als Serverkomponente einer Bibliothek:
MyApp.run! :host => 'localhost', :port => 9090
Die Methoden der Sinatra::Base-Subklasse sind genau die selben wie die der Top-Level DSL. Die meisten Top-Level Anwendungen können mit nur zwei Veränderungen zu Sinatra::Base-Komponenten konvertiert werden:
-
Die Datei sollte
require 'sinatra/base'
anstelle vonrequire 'sinatra/base'
aufrufen, ansonsten werden alle von Sinatras DSL Methoden in den Top-Level- Namespace importiert. -
Alle Routen, Error Handler, Filter und Optionen der Applikation müssen in einer Subklasse von Sinatra::Base definiert werden.
Sinatra::Base
ist ein unbeschriebenes Blatt. Die meisten Optionen sind per default deaktiviert. Das betrifft auch den eingebauten Server. Siehe Optionen und Konfiguration für Details über mögliche Optionen.
Es ist nicht nur möglich andere Rack-Middleware mit Sinatra zu nutzen, man kann außerdem jede Sinatra-Anwendung selbst als Middlware vor jeden beliebigen Rack-Endpunkt hängen. Bei diesem Endpunkt muss es sich nicht um eine andere Sinatra-Anwendung handen, es kann jede andere Rack-Anwendung sein (Rails/Ramaze/Camping/…).
require 'sinatra/base' class LoginScreen < Sinatra::Base enable :sessions get('/login') { haml :login } post('/login') do if params[:name] = 'admin' and params[:password] = 'admin' session['user_name'] = params[:name] else redirect '/login' end end end class MyApp < Sinatra::Base # Middleware wird vor Filtern ausgeführt use LoginScreen before do unless session['user_name'] halt "Zugriff verweigert, bitte <a href='/login'>einloggen</a>." end end get('/') { "Hallo #{session['user_name']}." } end
In welchem Scope man sich gerade befinded legt fest, welche Methoden und Variablen zur Verfügung stehen.
Jede Sinatra-Anwendung entspricht einer Sinatra::Base-Subklasse. Falls man die Top-Level-DSL verwendet (require 'sinatra'
), so handelt es sich hierbei um Sinatra::Application, andernfalls is es jene Subklasse, die man explizit angelegt hat. Auf Klassenebene stehen Methoden wie ‘get` oder `before` zur Verfügung, man hat aber keinen Zugriff auf das `request`-Object oder die `session`, da nur eine einzige Klasse für alle eingehenden Anfragen genutzt wird.
Optionen die via ‘set` gesetzt werden, sind Methoden auf Klassenebene:
class MyApp < Sinatra::Base # Hey, ich bin im Anwendungsscope! set :foo, 42 foo # => 42 get '/foo' do # Hey, ich bin nicht mehr im Anwendungsscope! end end
Im Anwendungsscope befindet man sich:
-
In der Anwendungsklasse.
-
In Methoden die von Erweiterungen definiert werden.
-
Im Block, der an ‘helpers` übergeben wird.
-
In Procs und Blöcken die an ‘set` übergeben werden.
Man kann auf das Scope-Object (die Klasse) wie folgt zugreifen:
-
Über das Objekt, dass an den ‘configure`-Block übergeben wird (
configure { |c| ... }
). -
‘settings` aus den anderen Scopes heraus.
Für jede eingehende Anfrage wird eine neue Instanz der Anwendungsklasse erstellt und alle Handlers werden in diesem Scope ausgeführt. Aus diesem Scope heraus kann man auf ‘request` oder `session` zugreifen und Methoden wie `erb` oder `haml` aufrufen. Man kann mit der `settings` Methode außerdem auf den Anwengungsscope zugreifen.
class MyApp < Sinatra::Base # Hey, ich bin im Anwendungsscope! get '/neue_route/:name' do # Anfragescope für '/neue_route/:name' @value = 42 settings.get "/#{params[:name]}" do # Anfragescope für "/#{params[:name]}" @value # => nil (nicht die gleiche Anfrage) end "Route definiert!" end end
Im Anfragescope befindet man sich:
-
In get/head/post/put/delete Blöcken
-
In before/after Filtern
-
In Helfermethoden
-
In Templates
Vom Delegation-Scope aus werden Methoden einfach an den Klassenscope weitergeleitet. Dieser verhält sich jedoch nicht 100%ig wie der Klassenscope, da man nicht die Bindung der Klasse besitzt: Nur Methoden, die explizit als delegierbar markiert wurden stehen hier zur Verfügung und man kann nicht auf die Variablen des Klassenscopes zugreifen (mit anderen Worten: man hat ein anderes ‘self`). Man kann mit Sinatra::Delegator.delegate :methoden_name
auch weitere Delegationen hinzufügen.
Im Delegation-Scop befindet man sich:
-
Im Top-Level, wenn man
require 'sinatra'
aufgerufen hat. -
In einem Objekt, dass mit dem ‘Sinatra::Delegator` mixin erweitert wurde.
Schau am besten im Code nach: Hier ist Sinatra::Delegator mixin definiert und wird in den globalen Namespace eingebunden.
Sinatra Anwendungen können direkt von der Kommandozeile aus gestartet werden:
ruby myapp.rb [-h] [-x] [-e ENVIRONMENT] [-p PORT] [-h HOST] [-s HANDLER]
Die Optionen sind:
-h # Hilfe -p # Port setzen (Standard ist 4567) -h # Host setzen (Standard ist 0.0.0.0) -e # Umgebung setzen (Standard ist development) -s # Rack Server/Handler setzen (Standard ist thin) -x # Mutex lock einschalten (Standard ist off)
Um auf den neuesten Stand von Sinatras Code zu sein, kann eine lokale Kopie angelegt werden. Gestartet wird in der Anwendung mit dem sinatra/lib
Ordner im LOAD_PATH
:
cd myapp git clone git://github.com/sinatra/sinatra.git ruby -Isinatra/lib myapp.rb
Alternativ kann der sinatra/lib
Ordner zum LOAD_PATH
in der Anwendung hinzugefügt werden:
$LOAD_PATH.unshift File.dirname(__FILE__) + '/sinatra/lib' require 'rubygems' require 'sinatra' get '/ueber' do "Ich laufe auf Version " + Sinatra::VERSION end
Um Sinatra Code von Zeit zu Zeit zu aktualisieren:
cd myproject/sinatra git pull
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